Gottesdienst "Vorra setzt ein Zeichen" am 14.12.2014

Am Sonntag, den 3. Advent, konnten wir in der brechend vollen Marienkirche in Vorra einen bewegenden Gottesdienst feiern. Vielen herzlichen Dank an alle, die gekommen sind - aus der Nähe und aus der Ferne -, um mit uns ein Zeichen der Menschlichkeit und Solidarität zu setzen!

Regionalbischof Ark Nitsche machte in seiner beeindruckenden Predigt Mut, die Türen zu öffnen - für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, ja für Gott selbst, der in Gestalt solcher Menschen an unsere Türe klopft. Das "Türen öffnen" und "Brücken bauen" ist nicht nur der Grundstein einer zivilisierten Gesellschaft, sondern trägt auch die Verheißung in sich, Gott selbst zu begegnen, so Nitsche.

Pfarrer Björn Schukat berichtete aus Sicht der evangelischen Kirchengemeinde und des Dorfes Vorra. Viele Gefühle seien in den letzten Tagen da gewesen: Schock und Wut, Trauer und Entsetzen. Aber eines habe man in der Kirchengemeinde und im Dorf nicht gespürt: Resignation. Die ganz überwiegende Mehrheit in Vorra verurteile die Anschläge und werde sich nicht unterkriegen lassen, so Pfarrer Björn Schukat. Auch die evangelische Kirchengemeinde werde sich weiterhin für Mitmenschlichkeit und Solidarität mit den Ärmsten einsetzen. "Wachet und betet" - dieses Jesus-Wort kann uns als Leitfaden für unser Handeln dienen. Wachen - d.h. aufmerksam sein, wo immer Menschen unsere Hilfe brauchen - und Flüchtlinge brauchen sie in ganz besonderem Maße. Und Beten - d.h. sich mit allem, was unser Herz bewegt an Gott wenden, dann werden wir die Kraft des Gebetes im eigenen Leben erfahren.

Am Ende des Gottesdienstes sprachen Landrat Armin Kroder, Bürgermeister Volker Herzog und die Leiterin des Vorraer Ehrenamtskreises "Flüchtlingshilfe", Elisabeth Peterhoff, ein Grußwort.

Im Anschluss an den Gottesdienst bildeten die fast 400 Besucher des Gottesdienstes eine Menschenkette um die zerstörten Häuser und setzten so ein sichtbares Zeichen der Solidarität. Begleitet vom Posaunenchor sangen wir "Bleibet hier, und wachet mit mir."

Vielen Dank an alle, die diesen Gottesdienst mitgestaltet haben. Dank an alle, die gekommen sind und es so möglich gemacht haben, dieses Zeichen zu setzen und eine klare Botschaft nach außen zu tragen.

 

 

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